Am frühen Morgen um 4 Uhr lande ich am Teheraner Internationalen Flughafen Imam Khomeini (IKA). Erst vor ein paar Tagen ist eine Metro Linie (fast das Ende der Linie 1) in die Stadt eröffnet worden. Ich bin neugierig, wie sie aussieht, und suche zunächst vergeblich nach den Metro-Schildern. Schließlich verrät mir die Dame an der Information den Weg: „Sie gehen eine Etage höher, draußen auf der anderen Seite des Übergangs finden Sie den Eingang.“
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„Agha Befarmaied, Taxi!“ (Bitte schön, mein Herr, ein Taxi!) Die Taxifahrer warten wie immer vor dem Ausgang des Flughafens und werben um Fahrgäste. Eine Fahrt zum Flughafen kostet durchschnittlich 850.000 Rial (ungefähr 20 €) pro Strecke. In der Mitte des Übergangs befindet sich die Metro – sie sieht neu und nobel aus. Die Station ist, wie der Flughafen, nach Imam Khomeini benannt. Ich löse ein Ticket für 8.000 Rial (20 Cent). Man kann auch eine Karte mit Guthaben kaufen und diese für die Metro und den Busverkehr benutzen. Es ist 4:30 Uhr, die Metro fährt erst in einer Stunde. Sie fährt bisher nur alle 80 Minuten, der Takt soll aber schon in den nächsten Tagen auf alle 40 Minuten verdoppelt werden.
Zu dieser frühen Morgenstunde sind nur wenige Fahrgäste und eine orientierungslose Katze da, und die Anwesenden vielleicht vor allem aus Neugier. Die meisten sind Iraner. Einer spricht mich an: „Sehr gut, die Metro hier, die letzten Male musste ich viel zu viel bezahlen.“ Er musste nach Karadsch fahren, die Nachbarstadt von Teheran. „In Malaysia ist das Essen furchtbar!“, erzählt er ungefragt weiter und zeigt mir Beweisbilder von Malaysia auf seinem Handy. „Habe zehn Tage lang kaum was Richtiges gegessen. Ich freue mich, wieder im Iran zu sein, und auf das tolle Essen hier.“
Ein anderer Mitfahrer hat am Flughafen gearbeitet und fährt jetzt nach Hause. Es sind ungefähr 15 Fahrgäste in der Bahn, auch Touristen und Familien sind dabei.
Die Wagen sind relativ neu, die Klimaanlage funktioniert sehr gut. Die Sitzplätze sind aus Plastik.
Nach 40 Minuten erreichen wir die erste Station, Shahr-e Aftaab, da muss man umsteigen, in die am Nachbargleis wartende Bahn.
Ab der vierten Station wird es voller. Hier steigen viele Leute ein, die in der Umgebung wohnen und in Teheran arbeiten. Für mich und meinen Koffer wird der Raum eng.
Es sind 15 Stationen, bis wir den Süden der Stadt erreichen. Dort kann man in die Linie 2 umsteigen und Richtung Westen oder Osten fahren. Diese Umsteigestation heißt origineller Weise auch Imam Khomeini. In der Nähe befinden sich das Nationalmuseum, der Golestan Palast und der Basar. „Alles heißt Imam Khomeini, ich komme durcheinander…“, meckert der Fahrgast, der nach Karadsch umsteigen muss, und stapft davon.
Ich fahre weiter nach Norden, wo ich bei Freunden unterkomme. An der Metro-Station Darvazeh-Dolat kann man in die Linie 4 umsteigen und zum Meydan-e (Platz) Ferdowsi fahren, wo sich viele Wechselstuben befinden. Sie öffnen aber erst ab 9 Uhr. Der Mehrabad Flughafen für die Inlandsflüge befindet sich ebenso am Ende der Linie 4 im Westen Teherans. Bis ins Stadtzentrum fährt man mit der Metro 80 Minuten. Mit dem Taxi dauert es dagegen ohne Stau nur 40 Minuten. Ab 7 Uhr ist man mit der Metro allerdings tatsächlich schneller. Tagsüber muss man sich auf Teherans Straßen durch dichten Verkehr kämpfen und viel Zeit einplanen. Da kann die Metro wirklich eine schnellere Option sein.
Das Ende der Linie 1 ist Tajrisch, im Norden Teherans. Dort sind besonders der Basar von Tajrisch und das Mausoleum von Imamzadeh Saleh sehenswert. Noch weiter nördlich befinden sich die Saad Abad-Palastanlagen aus der Pahlavi-Dynastie und das populäre, luxuriöse Ausgehviertel in den Bergen von Darband. Ab Tajrisch sind sie per Taxi oder Shuttle-Bussen zu erreichen.
Das Teheraner Metro-Netz ist gut überschaubar und wenn man eine konkrete Verbindung und mehr Details sucht, kann man sich die „Tehran Metro“-App auf sein Handy herunterladen.
> Tehran Metro-App im Google Play Store
Text: Nima
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