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P-i-r?-sch?-k-i, ich muss die persische Schrift Buchstabe für Buchstabe lesen, aber dann habe ich es: Piroschki! Wir haben soeben den kleinen Fast Food Laden in Isfahan satt und zufrieden verlassen und nun weiß ich, was ich da eigentlich gegessen habe. Es sah aus wie eine Pirogge und es schmeckte auch fast so. Unser Essen konnten wir zuvor mit Händen und Füßen sowie der Freundlichkeit und Geduld der Iraner auf amüsante Weise jedoch auch ohne hiesige Sprachkenntnisse bestellen.

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Indogermanische Sprache

Die persische Sprache klang für mich ungewohnt. Dennoch wusste ich, persisch ist eine indogermanische Sprache und somit mit dem Deutschen verwandt. Daher sollte es doch kein Problem sein, sich in kurzer Zeit in diese Sprache einzuhören und zu lesen. War es aber doch! Die Hürden tauchten an mindestens drei Stellen auf: Beim Lesen, beim Hören und beim Sprechen.

Die persische Schrift

Das Schreiben möchte ich an dieser Stelle fast nicht erwähnen. Nicht nur, dass einige Laute mehrere schriftliche Varianten haben. Die meisten Buchstaben verändern zudem ihre Form, je nach dem, ob sie am Anfang, in der Mitte oder am Ende eines Wortes geschrieben werden. Kurz: rundum schwierig.

Das moderne Persisch, oder Fārsī, wie es im Iran heißt, wird mit arabischen Buchstaben geschrieben. Das Problem hierbei ist nicht etwa, die Orientierung zu verlieren, weil die Wörter von rechts nach links geschrieben werden. Es sei denn, ich schlage die Speisekarte im Restaurant wie gewohnt auf und wundere mich, warum die Desserts zuerst erscheinen, gefolgt von den Hauptgerichten, bis schließlich am Ende die Vorspeisen aufgeführt werden.

 

Nicht jeder Vokal wird geschrieben

Auch das andersartige Aussehen der Buchstaben im Persischen, das kaum Gemeinsamkeiten mit den in Europa geläufigen Schriften hat, ist nicht weiter problematisch. Nein, es ist eine Konsonantenschrift. Das heißt, es wird zwar sehr wohl jeder Konsonant geschrieben, nicht aber jeder Vokal. Hört sich vielleicht einfach an, ist aber kompliziert.

Ein langes ā, ī und ū wird bezeichnet, ein kurzes a sowie e und o nicht. Um es nicht zu einfach werden zu lassen, kann ein langes ī auch ein j oder ein iye sein, ein langes ū ein w oder ein ou etc. In der Praxis bedeutet das Rätselraten: Ich entziffere einen Konsonanten nach dem anderen und setze dann beliebig Vokale dazwischen, bis sich ein Wort ergibt, das ich kenne. Wer die Regeln der Kombinatorik beherrscht, weiß, wie viele Möglichkeiten sich mitunter ergeben können.

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Persisch für Anfänger

Damit kommen wir zum nächsten Problem: So viele Worte kenne ich nicht. Bin ich doch nur eine Sprachanfängerin. Wenn das nicht noch zu hoch gestochen ist. Um mir kleine Wendungen im Persischen wie »Hallo, wie geht es Dir/Ihnen? – Bitte – Danke – Ich heiße … – Ich bin … Jahre alt« zu merken und auch noch sicher anwenden zu können, braucht es gefühlt mehrere Wochen. So lange dauerte jedoch unsere Reise nicht.

Zu meiner Entschuldigung darf ich vorbringen, dass ich mich im Iranischen mindestens auf drei verschiedene Arten und Weisen bedanken darf: mamnoon, merci sowie moteshakeram. Ich kann mir also nie ganz sicher sein, welches »Danke« in welcher Situation angebracht ist.

Manche dieser Vokabeln wirken in ihrem Klang so ähnlich für mich, dass ich aus Versehen in die falsche Schublade greifen könnte und statt einem Wort für »Danke« xāhesh mikonam »Bitte (als Antwort auf Danke)«, xosh amadid! »Herzlich Willkommen!« oder befarmaid »Bitte (nach Ihnen)« heraushole und somit für irritierte Gesichter sorge. Da schweige ich doch lieber gleich.

Persisch lernen lohnt sich

Es gibt für die Persischlernenden mehrere Millionen potentieller Gesprächspartner. Also mutig voran! Sind die ersten Hindernisse genommen, ist das Persische gut zu erlernen.

Nach ungefähr einer Woche konnte ich mein erstes persisches Wort lesen: »Bazar«. In den nächsten Tagen sollten noch weitere folgen, Beispiele hierfür sind: Fast Food, Hamburger, Falafel, Piroschki, Restaurant, Fārsī und dergleichen. Ich gebe mich zufrieden, es ist ein Anfang.

Text: Silka Riedel

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