Wer wie ich dachte, dass es keine westlichen Marken im Iran gebe, der irrt sich gewaltig. Klar, westliche Firmen müssen sich an das von Politik auferlegte Embargo halten, aber findige Iraner scheinen für sich eine wertvolle Marktlücke entdeckt zu haben. Direkt am Teheraner Flughafen ist ein sogenannter „Boof“, der bis auf den Namen alle Merkmale eines McDonalds aufweist. Selbst ein Boof-Café, in silber glänzenden Lettern, ist nach westlichem Vorbild angeschlossen.
Apple im Iran
Am auffälligsten ist die Firma Apple im Iran unterwegs. Ebenfalls am Flughafen von Teheran gibt es einen Apple-Store. Hier gibt es Handyhüllen in allen Farben und Formen. Die Macs und iPhones schienen leider vergriffen oder ausverkauft zu sein. In Isfahan hat Apple sogar Klamottenläden eröffnet. Da ist es weniger verwunderlich, dass in einem unserer Busse die Sitzpolsterbezüge von ebendieser Marke waren. Lediglich die Schreibung „Appel“ war zunächst irritierend. Am tollsten war jedoch, dass Apple, während wir im Iran waren, ihr neuestes Produkt in Kalifornien mit großem Getöse vorführte: die Apple Watch. Die kannten wir zu diesem Zeitpunkt bereits in leicht abgeänderter Version, also analog mit Ziffern, aus den gängigen Uhrläden Isfahans.
Überall westliche Marken
Andere Marken ließen sich ebenfalls im Iran finden. Busse fuhren meist von Adidas durch die Gegend, aber auch Lackschuhe werden hier vom Sportartikel-Hersteller angeboten. Prada prangt auf den meisten Damenschuhen. Coca-Cola wirbt auf ihren Dosen mit „Original“ um Authentizität. Facebook, eigentlich von der Zensur betroffen, bietet stattdessen Badelatschen im konservativen Qom an. Die meisten Whisky- und Wodka-Marken sind hier Modeschmuck für Heckscheiben von Autos.
Text: Heiko Fleschen
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